“Take me home …to the place I belong!"

Am Freitag, den 09.05.2014 feierten die Bewohner und Bewohnerinnen des Selbstbestimmten Wohnens des Hanns- Joachim-Hauses, aus Bübingen und Kleinblittersdorf, im einladenden Garten des Appartementhauses Overmeyer, und am Spätnachmittag bei einsetzendem Regen im gemütlichen Begegnungsgshaus Overmeyer mit ihren geladenen Gästen ihren Gruppennachmittag.

Grillen ist im Saarland schon zu einer Nationalsportart mutiert. Traditionell ist das Schwenken die am weitesten verbreitete Grillmethode in unserem kleinen Bundesland. Fast in jedem Garten steht ein Schwenker, idealerweise "off da Grub" oder "offem Eisewerk" angefertigt. Als Behältnis für das Brennmaterial dient gerne auch mal eine ausrangierte Edelstahl-Wäschetrommel. Das Schwenken ist also eine emotionale Sache im Saarland. "Gott lenkt, der Mensch denkt, der Saarländer schwenkt", heißt es hier.

Nicht ganz so traditionell aber trotzdem leidenschaftlich, wurde unser neuer Standgrill eingeweiht, was unser Grillmeister und fast täglicher Gast Herr Robert M., der Freund von Frau M., einer Bewohnerin des Selbstbestimmten Wohnens, mit großem Einsatz und Fachwissen besorgte.

Andere Bewohnerinnen hatten zusammen mit ihrer Wohnbetreuerin abwechslungsreiche Salate und andere Köstlichkeiten vorbereitet, die zum kulinarischen Genuss beitrugen.

Immer wieder wendeten sich die Blicke zwischendurch gen Himmel, denn an diesem Tag zogen wie schon die Tage zuvor, dunkle Wolken über unsere Köpfe, wir versuchten sie gemeinsam weg zu pusten und wir riefen zu Petrus, „dass er die Schleusen des Himmels verschließen möge mit seinem Himmelsschlüssel, nur für uns, wenigstens solange wir die Würstchen noch nicht fertiggegrillt und gegessen hatten!"

Petrus hatte uns erhört, sein Zeitmanagement war perfekt an diesem Tag. Als sich die Himmelsschleusen öffneten, hatten wir Gott sei Dank fertig gespeist. Bei einsetzendem Regen packten wir schnell alles Utensilien zusammen und wechselten spontan ins Begegnungshaus, um die ebenso lockenden Nachspeisen noch zu schlemmen.

Nach dem Essen fragte Frau D., die mit ihrer Betreuerin Frau E. als begleitende Gitarristin extra zwei Lieder einstudiert hatte, ob wir endlich anfangen könnten, Musik zu machen.

"Take me home, country roads, to the place, I belong", erklang ihre warme und sonore Bluesstimme im Raum.

Die Atmosphäre steckte alle an und wir sangen anschließend zusammen alt bekannte Lieder, voller Inbrunst, bis uns die Puste ausging.

Plötzlich sprangen 3 Bewohnerinnen auf und boten uns spontan einen bühnenreifen Auftritt, bei dem sie das zuletzt zusammen besuchte Musical Mamma mia von Abba pantomimisch darstellten und ihr begeistertes Publikum zum Juchzen brachten.

Zum Abschluss tanzten wir alle zusammen auf dem schönen Overmeyerparkett, dass es wackelte, zu moderner Disco-Musik.

Ein schöner Tag ging zu Ende und es fühlt sich an, als wären wir alle heute zu Hause gewesen. GJ