-Großzügige Spende des Rotary-Clubs hilft, die Betreuungsqualität zu steigern-
Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung Hanns-Joachim- Haus :
Appartementhaus mit Förder- und Begegnungsstätte geplant
-Großzügige Spende des Rotary-Clubs hilft, die Betreuungsqualität zu steigern-
Schon seit Beginn der 90er Jahre entwickelte die Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung Hanns-Joachim-Haus differenzierte Wohnangebote für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung. Anstoß dazu gab die Erfahrung, dass in den behindertenintegrativen Wohngruppen die Jungen und Mädchen mit Behinderung meist keine Rückführungs-perspektiven hatten und nach Erreichen der Volljährigkeit ein Wechsel von der Wohngruppe in eine Großeinrichtung vermieden werden sollte.
So hält das Hanns-Joachim-Haus (HJH) ein stationäres Wohnangebot in einer Außenwohn-gruppe in Bübingen vor, zusätzlich wurde dieses Angebot durch betreuungsreduzierte Wohn-gemeinschaften erweitert.
Die ambulanten Hilfen zum selbstbestimmten Wohnen (seit 2004) sind Ergänzung und Vernetzung zu den bereits bestehenden Angeboten. Das Angebot richtet sich an Männer und Frauen mit Behinderungen, die vorübergehend oder auf Dauer auf Hilfe angewiesen sind und sich ein weitestgehend selbständiges Wohnen und Leben wünschen, entsprechende lebenspraktische Fähigkeiten besitzen sowie psychisch stabil sind.
Die meisten der betreuten jungen Erwachsenen leben in Bübingen in enger Nachbarschaft. In eigenen Wohnungen sehr nah bei gut bekannten oder befreundeten Menschen zu wohnen, gibt Sicherheit und ist ein Baustein im sozialen Netzwerk gegen Isolation und Vereinsamung. Die kurzen Wege sind ebenso für die Betreuer/innen wichtig; gerade bei den ambulanten Hilfen zum selbstbestimmten Wohnen sollte die Betreuungszeit nicht durch lange Anfahrtszeiten beeinträchtigt werden.
Diesem Prinzip der kurzen Wege wird auch das Neubauvorhaben gerecht. In Kleinblittersdorf entsteht ein Appartementhaus für elf Bewohner/innen. Es sind sowohl Einzelwohnungen, als auch Räumlichkeiten für Paare und Wohngemeinschaften vorgesehen. In dem Gebäude wird zusätzlich ein Büro für die Betreuer/innen eingerichtet und damit eine hohe Betreuungspräsenz gesichert.
Das Besondere am Neubau sind aber eingeplante Räumlichkeiten im Parterre für eine Förder- und Begegnungsstätte. Maßnahmen wie Soziales Gruppentraining, Körperkoordinations-übungen oder Kurse zur Erhaltung und Förderung der Kulturtechniken werden ermöglicht und eine große Küche dient als Lehrküche für die ambulant betreuten Menschen.
Zudem bieten die Räumlichkeiten als Begegnungsstätte Möglichkeiten zu Spielabenden, Filmvorführungen, Tanzveranstaltungen, Kaffeerunden oder gemeinsamen Festen. Die Begegnungsstätte steht allen betreuten Personen des Hanns-Joachim-Hauses offen und soll auch das Miteinander mit der Kleinblittersdorfer Bevölkerung durch entsprechende Veranstaltungen fördern.
Dass dies möglich wird, ist vor allem einer großzügigen Spende aus dem Erbe Herrn Dr. Overmeyers, ehemaliges Mitglied des Rotary-Clubs St. Johann, Saarbrücken zu verdanken. Herr Dr. Overmeyer hat in seinem Vermächtnis hinterlegt, dass der Erlös aus dem Verkauf seiner Immobilie gemeinnützigen Zwecken am Standort Kleinblittersdorf zugeführt werden sollte. Der das Erbe treuhänderisch verwaltende Rotary-Club, allen voran Herr Dr. Koßmann mit seinen Mitstreitern, den Herren Krüger, Porn, Ersfeld und Öttgen, fand Gefallen an unserer Idee eines Wohnhauses mit Förder- und Begegnungsstätte. Der Rotary Club unterstützt nun dieses Projekt der Behindertenhilfe des Hanns-Joachim-Hauses finanziell und bleibt dem Haus, seinem Auftrag und den dort wohnenden und arbeitenden Menschen auch in Zukunft freundlich verbunden.
Momentan befindet sich das Projekt in einer fortgeschrittenen Planungsphase. Wir hoffen, dass der Baubeginn im Herbst dieses Jahres erfolgen kann.
Hans Hahnen, Einrichtungsleiter