18.09.2017

Urwaldwanderung - Knochenfunde im Saarbrücker Wald

Archäologische Ausgrabungen von historischer Bedeutung? Oder gar ein schauriger Kriminalfall? Nichts von alle dem, sondern eine gelungene Urwald-Wanderung des Hanns-Joachim-Hauses, Jugendhilfe mit vielen Entdeckungen, aufregenden Erlebnissen und einem tollem Grillabend. Unter der „Regie“ von dem Natur- und Wildnis-Pädagogen Herr Schwingel und dessen Frau erkundeten Kinder, Jugendliche und Pädagogen den Urwald unserer Stadt.

 

Vom Treffpunkt aus am Parkplatz „Forsthaus Neuhaus“ ging es gleich zum WildnisCamp des Naturschutzbundes.

 

Nach einer kurzen Einführung zum WildnisCamp und einigen Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur sollte die Wanderung durch die Wildnis beginnen, was jedoch nur mit Verspätung möglich war, denn die Komposttoilette hat die Neugier der meisten geweckt und machte erstmals eine kurze Besichtigung nötig.

 

Dann aber stürmten wir los, quer durch den Wald zu den Wildschweinsulen, immer auch begleitet durch Hinweise, die unsere Aufmerksamkeit für die nahe Umgebung schärfen sollte. Der Höhepunkt der Wanderung: Spurenlesen im Wald!

 

Insgesamt fünf Gruppen mit je sieben Teilnehmer/-innen bekamen Aufgaben unterschiedliche Dinge im Wald zu finden:
eine Feder, Knochen, etwas Rundes, Eckiges, Weiches, etwas, das ein Geräusch macht, Samen und was Menschen hinterlassen haben.

 

Die Teams stellten recht schnell fest, dass die Aufgabe gar nicht so einfach war und man sich sehr aufmerksam und bedächtig auf die Suche machen musste. Doch das „Jagdfieber“ hatte uns alle ergriffen, selbst unsere Jugendlichen, die zunächst noch moserten, waren recht schnell „infiziert“.

 

Nach etwa einer halben Stunde trafen sich die Gruppen um ihre Funde zu präsentieren. Alle hatten fast alles gefunden: eine Gruppe brachte sogar ein fast vollständiges Vogelskelett. Was Menschen im Wald hinterlassen ist leider keine Auszeichnung wert: Flaschen, Kartoffelnetze, leere Zigarettenpackungen und vieles mehr.

 

Stolz auf unseren Erfolg gingen wir zurück zum Camp, wo weitere Aufgaben zum Thema „Wald und Natur“ auf uns warteten. Wir übten „Anschleichen“, barfuß und lautlos wie Indianer, was sich als gar nicht so nicht einfach herausstellte und konnten unsere Fähigkeiten bei diversen Spielen unter Beweis stellen.

 

Doch die größte Herausforderung musste erst noch bewältigt werden. Mittlerweile hungrig geworden sollte das Feuer für die Grillwürste bald lodern. Doch das war nicht einfach; die jeweiligen Teams mussten im Wald „Anfeuerholz“ finden. Fünf kleine Feuerstellen sollten zu einem großen Feuer werden. Dazu durfte jede Gruppe nur ein einziges Streichholz benutzen, um die gesammelten Materialien zu entzünden. Gruppe eins schaffte es, die Gräser und Ästchen zum Klimmen zu bringen, doch dann war es vorbei. Gruppe um Gruppe versuchte sich: die Spannung stieg, die Sorge, ob heute noch etwas auf dem Grill landen wird ebenfalls.

 

Schließlich und endlich gelang es der letzten Gruppe mit Unterstützung von Herrn Schwingel, das kleine Flämmchen zum großen Feuer werden zu lassen. Die Erleichterung war groß, denn endlich konnten die Würste auf den Grill und die Salate auf die Teller. Nach diesem erlebnisreichen Tag, dem leckeren Essen und den vielen Eindrücken waren alle müde und satt. Bis in die Dunkelheit genossen wir die Stimmung am Lagerfeuer.

 

Fast so leise wie Indianer, allerdings mit Schuhen an den Füßen, schlichen wir zurück zum Parkplatz. Einen schönen Tag hatten die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter/-innen der Jugendhilfe des Hanns-Joachim-Hauses.

 

Hanns-Joachim-Haus Jugendhilfe Verwaltungsstelle Luisenthalerstraße 12, 66115 Saarbrücken Anfahrt 0681 7939-0 0681 7939-20 info@hjh-jugendhilfe.de
Einrichtungsleiter
Marc Schmitt
0681 7939-27